Linden erfahren: Eine Radtour durch den Stadtbezirk Linden-Limmer

  • Veröffentlicht am: 8. Juli 2021 - 21:54

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Radtour Linden-Limmer - Linden Erfahren
Fahrräder raus - wir machen einen Ausflug!

Am 23.06.2021 haben wir entlang der Bezirksgrenzen unseres Stadtteils Linden-Limmer eine grüne Erkundungstour mit dem Fahrrad veranstaltet – und uns über Neuigkeiten und Plänen für die politischen Wegpunkte der kommenden Jahre ausgetauscht.

Radtour Linden-Limmer - Daniel Gardemin
Daniel Gardemin, Kandidat für den Stadtrat

Pünktlich um 17 Uhr begrüßte Daniel Gardemin, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat, an der Dornröschenbrücke über ein Dutzend interessierte Lindener*innen. Dieser Treffpunkt war nicht ohne Grund gewählt: Die Dornröschenbrücke muss neugebaut werden. Dies bedeutet, dass für die Zeit des Neubaus eine der am meisten frequentierten Radverbindungen über die Leine zeitweise nicht mehr verfügbar sein wird. Im Bezirksrat wurden verschiedene Lösungen diskutiert und schließlich eine vorteilhafte Lösung für den Radverkehr gefunden: „Neben die bestehende Brücke wird eine neue Brücke gebaut. Erst wenn diese soweit fertig ist, wird die alte Brücke abgerissen und die neue Brücke an die Position der alten Brücke verschoben“, so Daniel. Im besten Fall falle ein direkter Überweg so nach Aussage der Verwaltung so nur für etwa einen Monat weg. Gleichzeitig bietet der Neubau Möglichkeiten für Bürger*innen, ihre Vorstellungen zur künftigen  Gestaltung einzubringen: „Im Bezirksrat wurde sich für ein Beteiligungsverfahren entschieden“, sagte Steffen Mallast, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bezirksrat Linden-Limmer. Dies ermöglicht es in den kommenden Monaten über mögliche Sitzgelegenheiten und die Ausgestaltung zu diskutieren und erhöht die Transparenz. „Eine gute Gelegenheit um kreative Ideen der Verwaltung mitzugeben“, ergänzte Evrim Camuz, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Regionsversammlung und Radpolitische Sprecherin.

Radtour Linden-Limmer - Steffen Mallast
Steffen Mallast, Kandidat für den Bezirksrat

Der erste Stopp war ein wenig weiter flussabwärts der Leine an der Brücke des Westschnellwegs (B6). „Die Verwaltung plant hier neue Auffahrten und einen breiteren Seitenstreifen – man muss also davon ausgehen, dass der Schnellweg noch erweitert wird. Hier müssen wir frühestmöglich eingreifen“, so Steffen. „Es soll nicht zu einem autobahnähnlichen Ausbau kommen. Wir möchten eine Planung für den Verkehr der Zukunft!“ Insbesondere der LKW-Verkehr müsse reduziert werden, beispielsweise durch Hub-Lösungen außerhalb der Zentren, ergänzte Evrim. „Auch hier gibt die Bundesebene vor, was gebaut wird. An diesen Vorgaben scheitern häufig die geplanten Radschnellwege, wie beispielsweise die geplante Verbindung Limmer-Garbsen. Für den Südschnellweg stehen 350 Mio. Euro zur Verfügung, aber für die zukunftsrelevante Errichtung eines Radschnellwegs für 10 Mio. Euro ist kein Geld eingeplant.“ Die starke Fokussierung auf den Automobilverkehr in Hannover präge die Stadt bis heute. „Aber die autogerechte Stadt ist ein Bild aus den 1950er und 1960er Jahren“, so Evrim weiter. „Wir wollen eine menschengerechte Stadt!“

Radtour Linden-Limmer - Evrim Camuz
Evrim Camuz, Kandidatin für die Regionsversammlung

An der Leine entlang ging unsere Tour weiter bis zum großen Baufeld der Wasserstadt. Mit Blick auf den Conti-Turm eröffnete Daniel den Blick auf die bisher ungelösten Themen dieses Großprojekts: „Was passiert mit unserem Stadtteil Limmer, wenn sich die Bevölkerung fast verdoppelt? Und kann die Öffentlichkeit die Errungenschaften der Wasserstadt, Wiesen und Freiflächen auch nutzen?“ Insbesondere die Verfügbarkeit von öffentlichen Transportmitteln sei noch immer nicht vollständig geplant. „Eine Stadtbahn wird es nicht geben“, sagte Evrim. „Die aktuelle Planung sieht E-Bus-Verbindungen vor, die bis in die Wasserstadt fahren sollen. Aber die Pläne sind noch immer offen – es ist noch nichts entschieden.“ Gleichzeitig wird in der Wasserstadt auf eine stärkere Nutzung des Radverkehrs hingewirkt.

Radtour Linden-Limmer - Steffen Mallast
Steffen Mallast, Kandidat für den Bezirksrat

Über die Wunstorfer Straße fuhren wir im Anschluss weiter zum Lindener Hafen. Hier ging es zum einen um die wirtschaftliche Entwicklung im Stadtteil sowie um die hohe Relevanz der Industrie in Linden-Limmer, zum anderen aber auch um den Wandel des Gebiets der sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet hat und weiterhin andauert: „Das alte Getreidesilo wird ein Bürogebäude mit Kleingewerbe und Freiflächen“, führt Steffen ein. „Direkt daneben plant sich ‚Kraftwerk‘ anzusiedeln, ein Unternehmen welches aktuell auf dem Gelände der Bettfedernfabrik seinen Sitz hat. Die dort gefertigten Blockheizkraftwerke wiederum bieten automatisch Wärme und Strom für die neuen Gewerbeeinheiten.“ Aber nicht nur die Industrie solle langfristig am Lindener Hafen beheimatet sein. „Der Hafen wird zunehmend ein Ort für Kreative – das ist eine gute Veränderung.“

Radtour Linden-Limmer - Iyabo Kaczmarek
Iyabo Kaczmarek, Kandidatin für den Stadtrat

Den nächsten Zwischenstopp machten wir nahe am Lindener Berg, mit Blick auf die alten Industriehallen an der Badenstedter Straße, nahe dem Botanischen Schulgarten Linden. „Auch hier wird ein neues Gewerbegebiet entstehen“ sagte Iyabo Kaczmarek, Kandidatin für den Bezirksrat Linden-Limmer. „Gastronomie und Manufakturen sollen entstehen, ein innovativer Gewerberaum. Jede*r ist willkommen!“ Die Lage soll auch durch diese Ansiedelungen an Attraktivität gewinnen. Bisher fällt das Gelände durch große Asphaltflächen auf, das soll sich ändern.

Radtour Linden-Limmer - Julia Hamburg
Julia Hamburg, Abgeordnete des Niedersächsischen Landtags

Um kurz vor 19 Uhr fanden wir uns am letzten Wegpunkt unserer Radtour an der IGS Linden ein. „Die Schule besteht aus verschiedenen Gebäuden“, sagte Steffen. „Die Sanierung der Schule ist schon länger in Arbeit und wird uns auch zukünftig noch begleiten.“ Aber auch Modernisierungsarbeiten wie die Behebung von Barrieren für mobilitätseingeschränkte Schüler*innen dürften nicht unter den Tisch fallen. „Nicht zuletzt werden die Klassen immer größer“, ergänzte Julia Hamburg, Mitglied der Grünen im Niedersächsischen Landtag. „Das reicht bis an die 32 Kinder heran.“

 

Weiterführende Information

Für alle Interessierten, die an unserer Radtour nicht teilnehmen konnten, gibt es keinen Grund zu trauern: Wir werden in den kommenden Wochen noch einmal eine Tour unternehmen – und freuen uns über eure Teilnahme! Sobald der Termin steht, findet ihr ihn hier auf unserer Website und natürlich auf unseren Social-Media-Kanälen.

 

Bilder

Bela Mittelstädt