Hochbahnsteig zur Probe auf dem Limmerstraßenfest

  • Veröffentlicht am: 9. September 2010 - 20:29

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Vorsicht Hochbahnsteig

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Hier soll ein Hochbahnsteig hin.

Aktion auf dem Limmerstraßenfest Samstag 11. September 2010: Mitmachen, dabei sein! Jeder kann helfen! So wird die Limmerstraße demnächst mit Hochbahnsteig aussehen. Ab 14 Uhr Haltestelle Leinaustraße vor dem Apollo Kino.

Auf dem Limmerstraßenfest am Samstag läßt sich zum ersten Mal wirklich erleben, welche Folgen ein Hochbahnsteig in der Limmerstraße haben wird. Dafür baut die Initiative Niederflur Linden-Limmer an der Haltestelle Leinaustraße aus Kartons und Flatterband einen "Hochbahnsteig zur Probe". Ab 14 Uhr beginnt der Aufbau vor dem Apollo Kino, um 16 Uhr soll der Spuk schon wieder vorbei sein. "Wir sind rechtzeitig wieder weg, wenn die Schützen traditionell durch die Limmerstraße ziehen." verspricht Jörg Schimke, der Sprecher der Initiative. "Aber wie soll das in Zukunft funktionieren, wenn da dauerhaft eine Beton-Barriere steht?"

Doch nicht nur die Tradition der Schützen und des Limmerstraßenfestes sind in Gefahr. Die Geschäftsleute fürchten um ihre Läden, Anwohner und Besucher um die Lebensqualität. Von diesen Risiken wird sich auch der Grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler am Samstag persönlich überzeugen: "Busse und Bahnen müssen ohne Barrieren für jedermann zugänglich sein. Aber das lässt sich mindestens ebenso gut mit einer Niederflurlösung statt Hochbahnsteigen erreichen. Mit Hochbahnsteigen werden nur wieder neue Hürden aufgebaut."

Genau wie die "richtigen" Hochbahnsteige wird auch die Installation am Samstag vier Meter breit, 82 cm hoch und inklusive Rampen 100 Meter lang. Auf jeder Seite des Hochbahnsteiges werden dann aber noch die Bahnen jeweils rund drei Meter in der Breite beanspruchen. Das bedeutet das Ende der Außengastronomie und Verkaufsflächen. Selbst die Bäume dort müssen verschwinden. Insgesamt sind sogar drei Hochbahnsteige für die Limmerstraße vorgesehen.

Die Aktion macht persönlich erfahrbar, was kein Bauplan und keine Fotomontage vermitteln kann. Deshalb sind gerade auch die Befürworter der Hochbahnsteige bei der Aktion herzlich willkommen. "Im Ziel, ein barrierefreier Personennahverkehr, sind wir uns einig." reicht die Initiative ihren Gegnern die Hand. "Aber wenn es eine Alternative gibt, dann müssen wir die wählen, die am geringsten in die Situation und Verhältnisse vor Ort eingreift."