15-0813/2019: Ampelphasen für Fußgehende verlängern

27. März 2019

Der Antrag wurde vom Bezirksrat mit großer Mehrheit beschlossen.

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Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:

Die Verwaltung wird aufgefordert, für alle Ampeln im Stadtbezirk für Fußgehende die Überquerungsphasen um mindestens 20 Prozent zu verlängern und die Räumphasen auf 1 Meter pro Sekunde abzusenken.

Begründung

Durch Ampelkreuzungsoptimierungen sind über die Jahre Verkürzungen von Querungs- und Räumzeiten für Fußgehende entstanden. Eine Verflüssigung der „starken“ Verkehrsteilnehmerinnen darf aber nicht zu Lasten der „schwächeren“ Verkehrsteilnehmenden gehen. Viele Menschen schaffen es nicht, in der Grünphase über die Ampelanlage zu kommen. Das versetzt die Querenden in Stress und verletzt den Gleichheitsanspruch aller Verkehrsteilnehmenden. Das Argument, es dürfe ja auch noch bei roter Ampel weitergegangen werden, da noch eine Räumzeit eingeplant ist, hilft in der Praxis nicht weiter. Zum einen sind die Räumzeiten auch knapp bemessen und zum anderen stehen die Querenden unter dem Druck der bereits roten Ampel. Hinzu stellt Stefan Lieb, Vorsitzender des Fachverbandes Fussverkehr Deutschland, fest: „Einige Autofahrer denken, dass Fußgänger bei Rot von der Fahrbahn verschwunden sein müssen. Das ist natürlich falsch.“ (Tagesspiegel vom 13.10.2018).

Die Verlängerung der Querungs- und Räumphasen entspricht in etwa dem Spielraum, den die Richtlinien für Lichtsignalanlagen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen als Spannbreite vorschlagen. Die Räumzeit wird dort zwischen 1 und 1,5 Meter pro Sekunde angegeben. Wir fordern, die Räumzeit grundsätzlich auf 1 Meter pro Sekunde abzusenken.